Burgruine Stollburg in Franken
An halb verfallenen Burgruinen klebt ein Mysterium. Die meisten von uns haben in ihrer Kindheit mindestens einen Abenteuerroman gelesen, in dem eine Ruine eine Rolle gespielt hat. Der Traum vom edlen Ritter und wunderschönen Burgfräulein lässt uns bis weit ins Erwachsenenalter hinein nicht los. Anders ist es nicht zu erklären, dass es uns immer wieder hinzieht, zu den längst verfallenen Bauwerken. Am liebsten zu den Ruinen, die mit einer geheimnisvollen Geschichte verknüpft sind. So wie die Ruine Stollburg, auf der Walther von der Vogelweide das Licht der Welt erblickt haben soll. Das war um 1170. Die Burg erlebte eine wechselvolle Geschichte bis sie 1525 im Bauernkrieg einem Brand zum Opfer fiel.
Weinbaugebiet Handthaler Stollberg
Diese Burg habe ich erst kürzlich entdeckt. Sie gehört zu Handthal in der Gemeinde Oberschwarzach. Von Handthal aus bin ich auf einen Parkplatz gefahren und von dort aus einen knappen Kilometer hinauf zum Gasthaus Stollburg gewandert. Ich wollte es ja nicht glauben, aber wer nicht reserviert, bekommt sonntags keinen Platz mehr. So beliebt ist das Restaurant. Da ich alleine war, fand der nette Kellner für mich schließlich doch noch ein Plätzchen, von dem aus ich die wunderschöne Aussicht genießen konnte.
Das Personal war ausgesprochen nett und sehr auf zack. So hilfsbereites Personal findet man selten. Deshalb möchte ich das ausdrücklich erwähnen.
Ruine Stollburg in Franken
Nach dem Essen verließ ich das Restaurant in Richtung Ruine Stollburg. Die Ruine selber erreicht man über viele Treppen hinauf in luftige Höhen. Insgesamt ist der Stollberg 476 Meter hoch. Von der früheren Burg ist nicht mehr allzu viel übrig. Doch jeder der altes Gemäuer mag, kommt hier auf seine Kosten.
Wer lediglich die Aussicht genießen will, kann das schon vom Restaurant aus tun. Der Blick ist auch von dort aus gigantisch.
Ich habe den Ausflug im März unternommen, zu einer Jahreszeit, in der die Weinstöcke noch knorrig und unbelebt wirken. Trotzdem fand ich die langen Reihen der vielen Weinstöcke, die sich mit ihren geordneten Linien den Hang untertan gemacht haben, sehr beeindruckend. Die Weinlage „Handthaler Stollberg“ ist das höchstgelegene Weinanbaugebiet Deutschlands.
Im Sommer, wenn die Weinstöcke wortwörtlich im „Saft“ stehen, stelle ich mir den Anblick noch faszinierender vor, als jetzt in ihrer kargen Herrlichkeit.
Es ist ein Ausflugsort, der es wirklich wert ist, besichtigt zu werden, zumal er von uns gerade mal rund 30 Kilometer entfernt liegt. Für einen Ausflug mit dem Auto durchaus machbar.

