
Friseursalon Brönner – Haare schneiden mit Tradition

Einem Gerücht nach ist für Frauen ein Friseurbesuch schlimmer als ein Termin beim Zahnarzt. Zugegeben, auch ich gehe immer mit ein wenig Bauchschmerzen zum Friseur. Schließlich muss ich mit dem Ergebnis die nächsten Wochen leben. Deshalb ist es für eine Frau ganz besonders wichtig, den „richtigen“ Friseur zu finden. Als ich nach Schlüsselfeld umzog, habe ich diese Suche eine ganze Weile vor mir hergeschoben. Es dauerte, bis ich mir endlich ein Herz fasste und ein Friseurgeschäft anrief, um einen Termin zu vereinbaren. Gelandet bin ich schließlich beim Friseursalon Brönner.
50 Jahre Friseursalon Brönner
Heute war ich schon zum dritten Mal bei diesem Friseursalon. Ich hatte einen Termin und kam sofort dran. Das allein ist schon ein dicker Pluspunkt – denn wer wartet schon gerne?
Dann die Überraschung: Die Friseurin hielt mir plötzlich eine Trommel mit Losen unter die Nase. „Wir haben Jubiläum und wollen unsere Kunden daran Teil haben lassen“, erklärte sie mir. „Ich gewinne sowieso nichts“, war ich mir sicher und zog ein Los. Von wegen. Tatsächlich erhielt ich ein Shampoo. Das freute mich sehr, denn in der Regel ziehe ich sogar aus einem Lostopf voller Hauptgewinne die einzige Niete. Neugierig fragte ich ein wenig nach und erfuhr, dass der Friseursalon Brönner vor 50 Jahren, also im Mai 1969 von Katharina Brönner eröffnet wurde. „Was denn, und die Inhaberin frisiert immer noch selbst?“, entfuhr es mir. „Nicht ganz“, wurde ich aufgeklärt. Die Gründerin lebt immer noch im Haus und freut sich bester Gesundheit, doch seit 1995 hat die Tochter Anita Behn den Friseursalon übernommen. Fünf Mitarbeiter unterstützen sie bei ihrer kreativen Arbeit. Ich frage Frau Behn, ob ihr die Arbeit nach so vielen Jahren immer noch Spaß macht. „Selbstverständlich“, lachte Frau Behn, während sie gleichzeitig die nächste Kundin behandelte, „der Spaß gehört dazu, sonst geht es ja gar nicht.“
Inhabergeführte Salons sind selten geworden
Mich beeindruckt es sehr, dass der Friseursalon Brönner inhabergeführt ist. Denn es gibt nicht mehr sehr viele solcher Salons, seit sich die großen Ketten überall breit machen. Noch mehr beeindruckt es mich, als Frau Behn erklärte: „Die nächste Generation steht schon bereit. Meine Tochter wird das Geschäft einst weiterführen.“ Die 38-jährige Katharina Uri arbeitet derzeit 15 Stunden in der Woche im Familienbetrieb. Hauptberuflich ist sie Mutter von drei Kindern. Möglicherweise wächst hier schon die übernächste Generation heran. Wer weiß?
50 Jahre ist eine lange Zeit. 1969 war ein prägendes Jahr. Immerhin landeten damals die ersten Menschen auf dem Mond – und in Schlüsselfeld kam ein Friseurgeschäft gerade erst so richtig in Fahrt.
Ich prüfe im Spiegel meine neue Frisur und stelle fest, dass die sehr engagierte Friseurin ausgezeichnete Arbeit geleistet hat. Deshalb bin ich sicher, dass der Friseursalon Brönner noch weitere 50 Jahre Jubiläum feiern wird.


Ein Kommentar
Anita Behn
Hallo Frau Neufeld!
Vielen herzlichen Dank für Ihren gelungenen
Beitrag!
Gestern bei Ihrem Besuch haben wir erst von Ihrem Blogg erfahren, da schütteln Sie sofort einen schwungvollen, ja begeisterten Bericht aus dem Ärmel….
Wir freuen uns sehr, dass Sie in unserem Geschäft eine neue „Friseurheimat“ gefunden haben und wir Sie weiterhin „haarig“ glücklich machen dürfen.
Liebe Grüße
Anita Behn